Twitterlesung

Früher, also bis vor ein paar Monaten, gab es immer wieder mal eine Bloglesung. Ich erinnere mich gut, daß sich seinerzeit darüber schon so manch einer gewundert hat. Was soll man denn aus Blogs vorlesen? Und warum? Kommt da überhaupt wer? Natürlich kamen viele. Andere Blogger und Bloggerangehörige, wie sich das gehört. Und die Bloglesungen, auf  denen ich zugegen war, egal ob als Lesende oder als Gast, waren  ausgesprochen anregend, darüber hinaus meistens amüsant und hielten vor allem stets eine nette Aftershowtime bereit.

Die Zeiten sind jetzt also vorbei, denn nun gibt es die Twitterlesung. Was davon zu halten ist, habe ich gestern abend höchstpersönlich zu ergründen versucht.

Sachlich zusammengefaßt lautet mein Fazit: Streckenweise war es furchtbar, stimmt. Aber das hat es auch schon auf Bloglesungen gegeben. Und eine Twitterlesung beherbergt in sich immerhin das Potential zur szenischen Lesung, wenn nicht zu einer Art absurdem Theater. So etwas gibt es bei Bloglesungen nicht. Doch das sollte dann vielleicht mal wer versuchen.

[Letzteres bedeutet natürlich, daß dieser jemand dem Ganzen eine narrative Struktur unterlegen muß. Was wiederum zwingend die Kunst des Weglassens erfordert. Außerdem braucht es geübte Leser, respektive Interpreten. Ganz so einfach ist es also nicht.]

2 Gedanken zu „Twitterlesung“

  1. Hallo, danke für Deine Kritik und vor allem Dein Lob. Schön, dass Du die Potentiale gesehen hast, das sehen viele so. Es war ein Experiment mit vollkommen ungewissem Ausgang. Das Experiment ist geglückt, wie ich finde. Und deshalb bin ich zunächst einmal überglücklich. Man kann eine Twitterlesung machen, es funktioniert!

    Und beim nächsten Mal – das es hoffentlich geben wird – wissen wir dann sogar auch noch, wie es so richtig gut funktioniert.

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