Es gibt Geschreibsel, das ist schwer zu lesen und kaum zu ertragen. Das ist so, weil zum Schreiben schon auch ein wenig Talent, Übung und Arbeit gehört. Manche Menschen können eben einfach besser malen, tanzen oder angeln. Und das sollten sie dann auch tun.
So auch Rico Beutlich aus Dresden:
Kevin-Lukas wachte auf. Und er kuckte aus den Fenster und was er da sah war auch nicht gut, alles voll Regen. Grosse Tropfen, kleine Tropfen und dazu sehr viele mittelgroße Tropfen sind auch da … Ziemlich nass die Sache.
Schlimm. Auch wenn es sich nur um einen Text der „42erAutoren” handelt, die sich die 9 Seiten Stuß ausgedacht hat, um die sogenannten Zuschußverlage zu testen. Ein Unterfangen, das gar nicht so einfach war, sagt zumindest Tom Liehr:
Es ist extrem schwer, schlecht zu schreiben.
Natürlich haben die angefragten Bezahlverlage fast ausnahmslos zugegriffen, das Höchstgebot lag bei über 30.000 Euro. Die der Autor – jawohl! – für die Veröffentlichung hätte berappen müssen. Nachlesen kann man die ganze Story im frisch polierten online Spiegel.
Danach sollte wohl jedem klar sein, was das ist, so ein „Verlag”, der per Kleinanzeige nach Autoren sucht. Ein Unsinn nämlich, die reinste Abzocke. Eine Verlagsvariante, die im Grunde keine ist und deshalb schleunigst aussortiert gehört. Vor allem für all die, die ernsthaft veröffentlichen wollen. Finger weg!
Natürlich gibt es Menschen, die einfach irgendwann ein Büchlein für ihre nächsten Freunde und Verwandten in den Händen halten wollen. Die gesammelten Notizen eines Lebens in zwei oder drei Bänden vielleicht. (Nein, eines reicht nie!) Oder andere, die eine Printversion ihres Blogs herausgeben möchten. Else Buschheuer, die heute leider nur noch twittert, hat es vorgemacht. Ein Buch, das ist eben etwas ganz anderes. Das weiß jeder, auch jeder Blogger.
Immer werden Menschen auf die eine oder andere Art ihre Erinnerungen festhalten wollen, für die Enkel vielleicht oder andere Nachkommen. Bücher spielen dabei seit jeher eine große Rolle. Das ist richtig und wichtig. Die meisten Menschen schreiben aus genau diesem Grund, für absolut nichts sonst. Für keinen Ruhm und kein Geld. Nur für die Geschichte, wie sie sie erlebt haben
Zum Glück gibt ja nun schon lange die vielen Print-on-Demand-Angebote, die für Kleinstauflagen bestens geeignet sind. Das ist solide und billig, zum Teil sogar kostenlos, soweit ich weiß. Und wer Hilfe bei der technischen Abwicklung braucht oder seinen Schreibstil ein klein wenig aufzupolieren gedenkt, bevor es ans Gedruckte geht – dafür gibt es überall Hilfe, die letztendlich wesentlich günstiger kommt als so ein dämlicher Pseudoverlag.
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