Korrekturen

Einfach genial, nach der Veröffentlichung noch Verbesserungen und sogar großflächige Veränderungen vornehmen zu können. Stimmt’s? In Blogs sind Tipfehler nahezu unerheblich, egal wie peinlich sie auch sein mögen. Man muß nicht bis zur nächsten Auflage warten, um diese auszumerzen. Das geht unmittelbar, ohne großen Aufwand, und keiner hat’s gesehen.

Stimmt nicht. RSS-Feeds und Trackbacks spielen dieses Spiel nicht mit, sie werfen stets für eine Weile die ursprüngliche Version aus. Das bleibt also erst mal so, selbst wenn der Link natürlich sofort auf die geänderte Fassung verweist. Das Original ist ja bearbeitet und unter derselben URL frisch abgespeichert. Was vorher war, existiert nicht mehr. Außer eben hier und da und dort, vielleicht. Sich darüber einen genauen Überblick zu verschaffen, ist so gut wie unmöglich.

Dementsprechend ist nicht nur auf Papier, sondern auch in Blogs eine solide Korrekturdisziplin durchaus angebracht. Insbesondere bei Überschriften und Anfängen, denn die werden immer in der ersten Version übernommen. Aber auch großflächige Bearbeitungen sollte man sich besser verkneifen. Wer weiß schon, wer in einer noch so kurzen Überarbeitungszeit nicht alles schon zum Lesen vorbeigekommen ist. Insbesondere Feed-Abonnenten sind manchmal sehr schnell. Tip- und Schreibfehler hingegen sind jederzeit zu korrigieren. Das kann letztendlich ja doch nicht so bleiben, und kleine Änderungen fallen normalerweise nicht weiter ins Gewicht.

Doch auch diese lassen sich minimieren, wenn man zunächst einmal ins Unreine schreibt, am besten in ein Textverarbeitungsprogramm und nicht gleich ins Netz. Noch besser ist es, eine Nacht warten und den Text danach ein letztes Mal durchgehen. Auf die Art kann kaum noch etwas schiefgehen.

Randbemerkung: Vor allem anderen schreibe ich mir das oben genannte hiermit selbst ins Gewissen. Ich bin die Überarbeiterin überhaupt. Immer noch und noch einmal schreibe ich um, ergänze und erweitere, auch lange nach der Veröffentlichung noch. Bis in die Überschriften hinein, da kenne ich nichts. In diesem Blog hier habe ich zum Beispiel seit gestern gleich zwei Überschriften geändert, eine davon komplett. Das soll man nicht tun, ich weiß. Es tut mir leid. Aber Überschriften sind manchmal so schwer zu finden.

Inzwischen stimmt aber alles. Denke ich. Auch mit diesem Post hier. Hoffentlich.

Ob ich diesen Text zunächst in ein Textverarbeitungsprogramm..? Öh, nö… Sorry. Ich gelobe Besserung.

8 Gedanken zu „Korrekturen“

  1. Jawohl: Alles ist genauso wie du es in deinem Eintrag beschreibst. Fehler rächen sich und sie ärgern uns – und dennoch bleibe ich eine Spontanbloggerin. Der Gedanke einen Eintrag über Nacht weichen zu lassen, entsetzt mich zutiefst. Für mich besteht die größtes Lust beim Bloggen darin, dass ich spontan und impulsiv schreiben kann, ohne viele Überarbeitungsschritte.

    Bei den Blogs, die ich lese, sind verschiedene Schreibtypen vertreten. Manche sind sehr gut überarbeitet, manche strategisch angelegt und manche wimmeln auch von Fehler. Die überlese ich in der Regel, jedenfalls wenn ich den Inhalt mag.

    Antworten
  2. Gibt es eine Möglichkeit, im Reader (ich benutze Bloglines) zu sehen, ob der dort angezeigte Inhalt inzwischen verändert wurde?

    Ich muß gestehen, daß ich viele neue Texte fast nur dort lese und nicht auf die Original-Site wechsle. Das ist zwar ungerecht denjenigen gegenüber, die sich viel Mühe mit der Gestaltung ihrer Site geben, ist aber, wie ich denke, allgemein üblich. Da es eine Menge Zeit spart und manche Sites schon ekelhaft lange brauchen, bis mein Browser sie endlich fertig angezeigt hat.

    Die Verwendung einer Textverarbeitung (ich benutze Open Office) hat Tücken:
    – die Schriftformatierung (simples fett, kursiv, durchgestrichen z.B.,. von Textausrichtung will ich gar nicht erst reden) scheint immer noch eine Art private-kharma zu sein, bei mir geht sie jedenfalls einfach flöten, wenn ich auf die Website kopiere.
    – die Zeilenumbrüche werden auf manchen Sites scheinbar willkürlich behandelt, so daß leicht zu große oder zu kleine Abstände entstehen, wenn du einen Absatz abgrenzen möchtest. Und ich habe auch schon lustige Resultate mit Sonderzeichen erlebt.
    – sehr ärgerlich ist für mich, daß die Umsetzung einer Tabelle aus einer Textverarbeitung entweder in einem Haufen wildem Spaghetti-HTML (bei mir mit groß geschriebenen Tags und vollkommen sinnlosen Weiten- wie Höhenangaben durchsetzt) oder sogar in Nonsense resultiert.

    Das ergibt dann bei mir oft zwei Versionen des gleichen Textes – der auf der Site, den ich manchmal sogar als .txt-Datei unter dem Editor abspeichere, und dem Text für OpenOffice. Und dann sind Korrekturen später oft ein wahres Abenteuer.

    Antworten
  3. @ Sammelmappe
    Ich bin Spontanbloggerin und Ordnungsfreak in einem. Außerdem noch Extremüberarbeiterin. Ein wirklich schlimmer Zustand, ich weiß.

    Antworten
  4. @ SuMuze
    Zum Reader – ich benutze auch Bloglines – kann ich inzwischen sagen, daß auch dort aktualisiert wird. Zu Testzwecken abonniere ich meine eigenen Feeds, und beim erneuten Aufruf heute, sind inzwischen alle Änderungen vorhanden. In welchen Intervall die Aktualisierung geschieht, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Es könnte aus einem anderen Grund, zum Beispiel den Neuaufruf, geschehen sein.

    Textverarbeitungsprogramme sind ein Thema für sich, das ist wahr. Nicht nur in Zusammenhang mit Blogs. Muß ich ganz sicher auch noch mal was zu sagen.

    Antworten
  5. Macht nix. Hatte ich ja auch schon gemerkt, wie in meinem Kommentar gleich über deinem zu lesen ist. ;-)

    Ich habe diese neue Erkenntnis jetzt aber auch mal im Text etwas verdeutlicht.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner