Irgendwo und überall in den Weiten des Netzes schneiden sich die Twitter-Timelines, jederzeit und immerzu. Das ist unausweichlich und gerade jetzt besonders präsent. Schließlich geht soeben die Bundestagswahl 2009 in die letzte Stunde, anschließend beginnt unmittelbar das Gezeter und Gerede. Und wir sind nicht nur live dabei, wir schnattern fleißig mit. Unsinn wird publiziert und gleich wieder dementiert, sinnlos bürokratisierte Demokratiemoral wird in die Welt gewünscht und Wahlverhalten basisnah analysiert. Gottessuche im Laptop, ein amüsanter Zeitvertreib.
Stimmt ja auch, manchmal. Aber grundsätzlich bin ich dafür zu lahm, das stelle ich mehr und mehr fest. Ich bin denkbar ungeeignet für das schnelle Wort, rechtzeitig und punktgenau in Umlauf gebracht. Da bin ich wie Lobo, da habe ich eindeutig viel zuviel „keine Ahnung“ von. Zu sehen ist das nicht zuletzt an diesem Blog. So ungefähr einmal im Monat komme ich dazu, einen Beitrag zu schreiben. Und das, obwohl etliche Themen darauf warten, bearbeitet zu werden.
Es hilft nichts, hiermit bekenne ich mich offiziell zum slow blogging. Wobei ich ursprünglich der Auffassung war, daß diese Vorstellung auf meinem Mist gewachsen sein könnte und daher auch von mir ausformuliert werden müsse. Dem ist aber nicht so, wie mir google schnell klargemacht hat. Ich bin wieder einmal so ungefähr ein Jahr zu spät. Es existiert sogar ein von Todd Sieling formuliertes Manifesto. (Übersetzung von Jürgen Kummer)
An dem werde ich mich dann wohl in nächster Zeit abarbeiten. Schließlich heißt es da:
What’s yours? What makes you want to feel alright about doing things at their own pace? What is the anthem for your slow movement on the web, why do you swim against the flow of fastness?
Also: Nächsten Monat vielleicht. Oder sonst irgendwann. Wenn mir danach ist.
Ich feue mich immer, wenn hier etwas steht. Auch wenn es etwas länger dauert.