Sprache ist die Quelle von Mißverständnissen, das ist nichts Neues. Kommunikation ist eine komplexe Sache. Dazu braucht es mehr als nur Sprache, das steht wohl außer Frage.
Beim Bloggen ist das nicht anders, insbesondere bei der ganz persönlichen Art des Bloggens. Und sie sind ja nicht selten, die Tagebuchblogs zwischen persönlichem Erleben und literarischer Verarbeitung des Alltags. Auch hier ist mehr als Sprache gefragt, um zu verstehen. Oder aber manchmal auch nicht zu verstehen. Das gehört eben auch mit dazu.
Auch Claudia von der Sammelmappe kann ein Lied davon singen. Dieser Tage hat sie wieder einmal zusammengefaßt, wie es ihr mitunter ganz persönlich beim Bloggen ergeht:
Mir ist es sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt nicht fremd, dass ich auf Menschen stoße – bzw. eher umgekehrt, diese Menschen stoßen auf mich, machen sich ein Bild von mir und nach einer Weile fühlen sie sich provoziert, weil irgendetwas in diesem Bild nicht mit der Vorstellung, die sie sich von mir machen übereinstimmt. Je nach Persönlichkeit dieser Personen wird mir dann mehr oder weniger aggressiv gegenüber getreten. Mir werden Fehler in der Kommunikation vorgeworfen, mir wird erläutert, was die richtigen oder wichtigen Probleme, Themen oder Lebensentwürfe wären. Mir wird auseinandergesetzt, welche Reaktionen man sich von mir erwarten würde – und ganz wichtig: mir wird versichert, wie hoch man mich schätze und dass man deshalb zu meinem Besten in diese Dikussion mit mir eintrete.
Mißverstanden werden, mißinterpretiert und aus mißlichen Gründen unvermittelt aggressiv angegangen, das passiert immer wieder. Das gehört auch beim Privatbloggen einfach dazu, darauf sollte man gefaßt sein. Es ist wie mit jeder Literatur, die Versuchung ist groß, hinter dem Text die Person zu erkennen und klar zu definieren. Das ist jedoch nur ein Spiel, das man durchaus einmal spielen kann, um sich selbst auf die Schliche zu kommen. Nicht jedoch den anderen. Die Menschen hinter dem Text zu durchschauen ist ein Aspekt, der von Grund auf zum Scheitern verurteilt ist.
Für den oder die PrivatbloggerIn bedeutet das: Letztendlich hilft nur Gelassenheit. Und die Gewißheit, daß das eigene Leben ohnehin die einzige Konstante ist. Im eigenen Leben.