Die These lautet: Bloggen ist altmodisch, bloggen ist unattraktiv und out. Bloggen hat sich längst schon selbst überlebt. Und das nicht erst seit gestern.
Das war doch gestern, oder etwa nicht, daß Facebook die Chronik erfand, die persönliche Lebensgeschiche im Netz? Das lebenslängliche Tagebuch sozusagen, mit Text, bewegten und bewegenden Bilder und Musik womöglich, in dem von Geburt an bis zum Tod alles online dokumentiert ist. Fehlt nur noch das Tool, das den Tod einstellt, letztendlich, wenn sich der Tod einstellt. Denn das stelle ich mir einstweilen dann doch noch schwierig vor, das jenseitige facebooken. Aber wer weiß!?
Und wer hat damit angefangen, es quasi erfunden? Die Blogger natürlich. Und zwar die, die seit Jahren ihre kleinen Alltagsgeschichten ins Netz stellen, gezielt und ambitioniert, wenn auch ohne jegliche Geschäftsinteressen. Wie absurd und verwerflich, wie langweilig und lahm. Wie mühselig auch, das alles selber zu machen. Das Design, die Vernetzung und überhaupt. Mitunter muß sogar dafür bezahlt werden.
Aber es gibt sie, nach wie vor. Und das ist kein Wunder.
Mein Fazit derzeit: Bloggen war schon immer seiner Zeit voraus, besonders das Bloggen jenseits der Blogcharts. Also das gerne verunglimpfte Befindlichkeitsbloggen in den vielen kleinen Tagebuchblogs. Ich bleibe dabei. Wer weiß, was noch daraus wird.