Gestern habe ich mir eine Hose gekauft, eine Jeans genauer gesagt, bin mit meiner Freundin Essen gewesen und am Abend habe ich Madame Modeste besucht. An die hatte ich mehrfach gedacht in den letzten Tagen. Besser gesagt an ihr Blog, das eines der wenigen ist, die ich kenne, das tatsächlich richtige Geschichten liefert. Und zwar ausschließlich, soweit ich weiß. Immerhin hatte ich mich ja in meinem letzten Beitrag hier dazu hinreißen lassen, zu behaupten, daß Blogs keine Geschichten sind. Niemals.
Mir war und ist also völlig klar, daß meine Behauptung so nicht stimmt. Alles kann eine Geschichte sein, wen kümmert heute noch die Form. Ebenso kann auch ein Einkaufszettel Literatur sein. Warum nicht. Es ist nur, bei aller Netzaffinität, einfach nicht mein Ding, dieses gänzlich zerfetzte, dieses anfang- und endlose, das dadurch oft entsteht. Ich mag solche Geschichten nicht. Und schreibe sie doch selber, manchmal.
Ich mag das geschlossene Erzählen, einen stringenten Stil, der leicht auch mehr als nur eine Schicht bedienen kann. Deshalb wollte ich auf das Blog von Madame hinweisen.
Doch wie ich gestern erfahren habe, ist dort in diesem Monat alles anders. Madame Modeste hat sich für Mai das Zepter von Mequito aufgeladen. Der König der ebenso ausladenen die vielschichtig feinen Plauderei hat sich im April am Tagebuchbloggen versucht. Tag für Tag, ganz persönliche Geschichte. Mit einigem Erfolg, wie ich finde, auch wenn er hier und da mit seinem Projekt hadert. Auch im Nachhinein, wie mir scheint. Was ein bißchen schade ist und ziemlich unnötig.
Ich verweise nun also an dieser Stelle auf die – in diesem Monat ganz persönlichen – Geschichten der Madame Modeste und bin selber sehr gespannt auf das Projekt.
Auch ich bin sehr gespannt, wie es sich schreibt, wenn man im Wesentlichen kunstlos einfach so erzählt, was man morgens bis abends so tut und treibt.