Daß Blogger lügen, habe ich vor einiger Zeit bereits in den Raum gestellt. Blogger können und dürfen das, dazu stehe ich immer noch. Und sie tun es, alle, davon bin ich fest überzeugt. Denn Lügen gehört zum Leben. Bis zu 200 mal tut es jeder Mensch, und zwar täglich. Das ist nicht zuletzt durch Forschung belegt, auch wenn sich das kaum jemand vorstellen kann. Nicht einmal ich, wenn ich ehrlich bin. Und ich bin mir durchaus darüber im Klaren, daß es so ist. Zum Beispiel, daß Lügen eine großartige Hirnleistung sind, ein fester Bestandteil unserer sozialen Intelligenz. In dem Sinn also ein Anlaß zu Freude und Hoffnung.
Was hingegen auf gar keinen Fall erlaubt ist, das ist Diebstahl. So etwas tut man nicht nur nicht, daß man sich einfach irgendwo im Netz bedient – ganz gleich ob es um Bilder, Texte oder anderes Material handelt. Es ist auch rechtlich höchst fragwürdig.
Im Klartext: wer einfach irgendwo klaut, handelt sich möglicherweise richtigen Ärger ein, und das kann nicht nur unangenehm werden, sondern im Zweifel auch ziemlich teuer. Auch im Netz gilt so etwas eigenartiges wie das Urheberrecht mit all seinen komplexen Regelungen, die bei einer Veröffentlichungen üblicherweise in mehr oder weniger differenziert Verträgen geregelt werden. Selbstbedienung ist also definitiv nicht angesagt, selbst für das reine zitieren gelten strikte Regeln. Wie im Printbereich auch. Blogs sind Publikationen, da hilft nichts. Das muß man wissen, da muß man durch.
Ehe man also irgendwo abschreibt, sollte man sich schlau machen. Viele Blogs haben Regelungen getroffen, die sich im Impressum oder auf anderen ausgewiesenen Seiten nachlesen lassen. Die meisten Blogger orientieren sich dabei an den Creative Commons, die häufig sogar außergewöhnlich umfangreiche Rechte einräumen. Nachsehen sollte man aber trotzdem und zwar ganz genau. Und wenn man nichts findet, dann hilft nur noch eine Nachfrage per Email, ehe ahnungs- und rücksichtslos die Copy & Paste-Funktion anwandt wird. Ein anderer sicherer Weg existiert einfach nicht.
Auch für die Texte, die sich auf dieser Domain befinden, besteht eine CC-Lizenz, das wird an verschiedenen Stellen klargestellt. Unten in der Sidebar ist ein kleiner Button, und auch im Impressum wird ausdrücklich darauf hingewiesen.
Hätte sich der Betreiber oder die Betreiberin des Blogs Arbeitstitel: Hirnwurz rechtzeitig um diese Dinge gekümmert, wäre ihm oder ihr vielleicht klar gewesen, daß dieser Eintrag in seinem oder ihrem Blog rechtswidrig ist. Die von mir verwandte Lizenz erlaubt die Verwendung meiner Texte unter folgenden Bedingungen: 1. Namensnennung, 2. nichtkommerzielle Nutzung und 3. keine Veränderung. Soweit ich das beurteilen kann, wurde – ursprünglich – nur eine der Bedingungen eingehalten. Ursprünglich, weil inzwischen mein Name an prominenter Stelle nachgetragen wurde. Was allerdings lange nicht der Fall war, wie man unschwer an Kommentar Nummer 26 sehen kann. Ich mußte auch erst einigermaßen deutlich darauf hinweisen. Eine kommerzielle Nutzung des Hirnwurz-Blogs hingegen konnte ich bislang tatsächlich nirgendwo entdecken, immerhin.
Ein solches Vorgehen ist unverschämt, auch wenn es möglicherweise einer gewissen Unerfahrenheit anzukreiden ist. Bedauerlich ist vor allem, daß ich auf die Art an der Diskussion nicht zeitnah teilhaben konnte. Und auch nicht teilnehmen. Das wäre durchaus interessant gewesen, scheint mir aber nunmehr gänzlich irrelevant. Eine vertane Chance. Schade!